Fasziale Osteopathie
Als “Faszien” bezeichnet man die bindegewebigen Umhüllungen und Auskleidungen sämtlicher
Organe, Muskeln Gefäße und allen anderen Körperstrukturen. Durch sie werden die einzelnen Teile
des Organismus von einander abgegrenzt und angeordnet, aber auch mit einander verbunden und in
Bezug zu einander gebracht. Im eigentlichen Sinne gibt es keine einzelnen Faszien, das gesamte
Fasziensystem ist als einheitliche Struktur zu betrachten, die den ganzen Körper durchzieht und ihm
Kontur, Form, Halt und Funktionalität verleiht. So können bspw. die Fasern einer Mukelhülle
übergehen in die Sehne, dann in den Kapsel-Band-Apparat eines Gelenkes, anschließenden in die
Knochenhaut, usw, usw… Da sich die Faszienverläufe in alle Bereiche des Körpers erstrecken
vereint die Fasziale Osteopathie alle drei Hauptbereiche der Osteopathie - strukturell
(Bewegungsapparat), viszeral (Organe), craniosakral (Nervensystem) - und kann als Königsdisziplin
buchstäblich “ganzheitlich” genannt werden.
Durch das Verwobensein aller Faszien können Blockaden, Restriktionen oder Verklebungen die
Spannungszüge auch in entferntere Bereiche des Körpers weiterleiten und dort Beeinträchtigungen
und Sympotome hervorrufen. Aufgabe der Faszialen Osteopathie ist es, die ursächlichen Herde
ausfindig zu machen, aufzulösen und das Gesamtsystem in einen ausgewogenen Grundzustand zu
bringen. Die Vorgehensweise hierbei ist weniger bestimmt von einer Vielzahl an
Behandlungstechniken, sondern wird getragen von der Feinfühlickkeit, “Spürigkeit” und auch
Intuition des Bahandlers. Der Ablauf ist meist ruhig und sanft (”Listening-Techniken”), auch damit der
Körper ausreichend Gelegenheit hat, die erarbeiteten Veränderungen zu integrieren und darauf zu
reagieren.
Faszien haben desweiteren wichtige Funktionen in Bereichen des Abwehrsystems, des Fettdepots,
des Flüssigkeitshaushaltes und vor allem der Informationsleitung und -speicherung
(”Zellgedächnis”).
So multifunktional wie dieses Gewebe sind auch die Einstazmöglichkeiten der Faszialen Osteopathie.