Asiatische Körperarbeit
Shiatsu
Shiatsu, die japanische „Fingerdruckmassage“, ist in Japan eine seit 1955 staatlich
anerkannte Behandlungsform, die die traditionelle „Anma“-Massage mit Einflüssen der
westlichen Gesundheitssysteme (Physiologie, Psychologie, Chiropraktik) kombiniert.
Die ursprüngliche Technik der Stumulierung über neuromuskuläre Druckpunkte, wie sie
erst Tokujiro Namikoshi lehrte, wurde von dessen Schüler Shizuto Masunaga erweitert, in
dem er die chinesische Meridianlehre mit einbezog. Diese als „Zen-Shiatsu“ bekannte Form
ist vor allem im westlichen Ausland sehr verbreitet, während in Japan selbst nach wie vor
das Namikoshi-Shiatsu vorherrscht.
Ein Schüler Masunagas wiederrum, Akinobu Kishi, entwickelte ein eigenes System, das das
Energiesystem und die Selbstregualtion des Körpers in den Mittelpunkt stellt. Er nannte
diese Methode „Seiki Soho“, was soviel heißt wie „Energiebalance“ (s.u.).
Seiki Soho
Seiki Soho ist eine von dem japanischen Shiatsu-Meister und Shinto-Priester Akinobu Kishi
gelehrte Behandlungsform, die dem Organsimus dazu verhilft, sich über spontane,
unwillkürliche Körper- und Energiesensationen eigenständig in einer für ihn individuell
stimmigen Weise selbst auszubalancieren.
"Seiki Soho ist die richtige Berührung zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Dabei berühre ich
nie nur einen bestimmten Punkt am Körper, ich berühre stets die ganze Essenz des
Menschen," sagt Kishi über sein Vorgehen. "Richtig" ist eine Berührung dann, wenn sie im
Klienten eine Resonanz hervorruft, d.h. zu keiner Reaktion drängt, sondern ihn zu einer
eigenen, von ihm selbst iniziierten Aktion trägt. Um den Raum hierfür zu gewährleisten sind
die Berührungen des Behandlers sehr minimalistisch und ruhig, ohne Druck oder
Gewebsmanipulationen. Je weniger der Behandler tut, um so freier ist der Klient, seinen
eigen Regenerationsprozess zu gestalten.
Im Seiki Soho (jap. Sei: Balance, Ordnung; Ki: Lebensenergie, Vitalkraft; Soho: Anwendung,
Methode) fließen Erkenntisse der modernen Shiatsu-Therapie ebenso ein wie Elemente
alter japanischen Heiltraditionen, dem Shintoismus (ursprüngliche vorbuddhistische
Naturreligion Japans) und der Meditation. Seiki vertraut auf die angeborene
Selbstheilungsintelligenz eines jeden Menschen und versteht sich weniger als
medizinische Anwendung, sondern vielmehr als grundlegendes Mittel zur
Lebensgestaltung.
Thai Yoga Massage
Diese aus der indischen Yoga-Tradition hervorgegangene Massage (thail.: Nuad) zeichnet
sich aus durch eine Verbindung von rhythmischer Akupressur und Dehnungspositionen.
die Thai Yoga Massage orientiert sich dabei weniger an der Anatomie als vielmehr an den
Energiekanälen (Sen), über die unser physischer Körper in Verbindung steht mit seinen
Energiekörpern und somit zur universellen Lebenskraft (Prana). Ursprünglich von
buddhistischen Tempelmönchen ausgeübt, um den Körper für die ausgiebigen
Meditationen fit zu machen, geht die Thai Yoga Massage über eine rein körperliche
Syptombehandlung hinaus und betrachtet den Körper selbst als Tempel, worin sich das
Wesen der Existenz manifestieren darf.
Doch nicht nur der klassische Mönch in seiner Meditation, auch der moderne
Zivilisationsbürger übt vornehmlich eine sitzende Tätigkeit aus oder beansprucht seinen
Körper andersweitig viel zu einseitig. Die Thai Yoga Massage bietet einen gesunden
Gegenpol zu diesen Gewohnheitshaltungen und lässt den Körper flexibel, geschmeidig,
reaktionsfreudig und leistungswillig werden. Damit sind wir für die Belastungen des
Alltags, aber natürlich auch für alles darüber Hinausgehende, bestens vorbereitet.
Eine solche Massage findet auf dem Boden statt, der Klient kann dabei locker bekleidet
bleiben. Die Energielinien und -punkte werden gedrückt, gedehnt und so für einen freien
Fluß geöffnet. Diese auch als "Yoga für Faule" bezeichnete Behandlung wirkt sich positiv
aus auf das Muskel- und Gelenksystem, den Blutkreislauf und die Atmung, den
Hormonhaushalt und das Vegetativum, die mentale und emotionale Ausgewogenheit, sowie
die spirituelle Kompetenz.